Zu Beginn eines jeden Jahres liegen die 365 oder 366 Seiten blanko vor mir und ich weiß nicht, was am Ende des Jahres alles drauf sein wird, ob sie glatt oder geknüllt sind, bunt, weiß oder schwarz, welche Farbe und Handschrift sie tragen, wer unverhofft reingekritzelt hat und wer mir wundervolle Momente auf meine Blätter geschrieben hat. Ich weiß nicht einmal, ob sie alle gefüllt sein werden… Das was ich am Jahresende, manchmal auch unbewusst, mache, ist, mir die Blätter noch mal zur Hand zu nehmen, sie anzuschauen, sie durchzublättern, zu stoppen, nochmal über manche zu lachen bis mir der Bauch mitkribbelt, über manche zu schmunzeln, über einige den Kopf zu schütteln und mit so manchen auch noch mal zu weinen. Ich lass die Gefühlsbandbreite kommen, mich überfluten, mich erfüllen und dann lasse ich sie wieder ziehen.

Und wie jedes Jahr stelle ich auch am Ende dieses Jahres fest, dass ich kein Fazit ziehen werde und auch kein Fazit ziehen kann. Es würde die Blätter in ihrer Gänze nicht wahrnehmen, es würde manches kleinmachen und manches ersticken, würde manchem zu viel Raum geben und mache Töne zu laut sein. Doch eines fühle ich erneut: Dankbarkeit für all das, was auf meinen Blättern steht, für all das, was ich aus meinen Blättern gemacht habe und vor allem auch für all jene, die meine Blätter mitgestaltet haben, mit Farbe bereichert, mit Vertrauen besprenkelt, mit Liebe umrahmt haben. Ich bin dankbar, am Ende dieses Jahres diese Zeilen schreiben zu können und ich bin gespannt, was das neue Blätterwerk 2022 so bereit halten mag.

So wünsche ich euch einen gesunden und fröhlichen Abschluss des alten Jahres und einen herrlichen Start ins Neue! Passt gut auf euch und eure Blätter auf 😉 !