Heute stand ich gefühlte Ewigkeiten vor dem Kühlregal des kleinen Konsum um die Ecke. Ich wollte Stracciatella-Joghurt kaufen, so der Plan bevor ich voller Appetit durch die Ladentür trat, doch dann: ausverkauft. Nun sah ich mich also einem irrsinnig riesigen Joghurtangebot gegenüber, das von A wie Ananas über Q wie Quitte bis Z wie Zabaione alles bot, nur eben nicht das, wonach mir gerade gelüstete: Stracciatella. In meinem Kopf ging ich all meine Möglichkeiten durch: a) einen neuen Laden aufsuchen – zu wenig Zeit(.), b) keinen Joghurt kaufen – aber ich wollte doch Joghurt essen(!), c) einen anderen wählen- und wenn mir die Alternative nicht schmeckt(?) Immerhin muss ich doch meine Wahlentscheidung auslöffeln….

Und während ich so die Joghurtbecher anglotzte, in der Hoffnung, dass sich einer doch noch in Stracciatella verwandeln würde, huschten die anderen Kunden an mir vorbei und bekamen von meiner Bredouille wahrscheinlich gar nichts mit. Wäre man gedanklich kühn unterwegs, könnte man die Bundestagswahl dieses Wochenende mit meiner heutigen Konsumkühlregalerfahrung vergleichen: der, der mir so wirklich richtig doll gut schmecken könnte, ist nicht dabei. Zumindest fühle ich mich in diesem Jahr vor der Wahl genauso ohnmächtig wie heute im Konsum und ja, ich gestehe es ganz offen: ich habe noch immer keine Wahlentscheidung getroffen, außer die, dass ich wählen gehen werde. Und innigst hoffe ich, dass ich am Sonntag in meiner Leipziger Wahlkabine nicht so „bredoulliert“ sitze, wie heute vorm Joghurtkühlregal.

Na, wahrscheinlich wollen die neugierigen Nasen unter euch noch wissen, wie ich mich im Konsum entschieden habe? Nur so viel: Joghurt natur + Zucker + Zitrone + Schokostreusel aus der Backabteilung – ja, manchmal bin ich ein Fuchs 😉