Heute gibt’s für dich erst eine Geschichte und dann eine Überraschung…

„Post für mich?“, fragt er durch die Luke. Nur wer ihn besser kennt, sieht die Anspannung in seinem Gesicht, die zusammengekniffenen Augen, das leichte Zittern der Lippen. Sein weißes Haar ist noch ungekämmt. Er geht immer nach dem Aufstehen gleich fragen. Aus dem abgetragenen Bademantel mit den verblichenen blauen Streifen schauen dünne Beine heraus, die Haut wie Pergament.

„Warten Sie“, ruft Susanne. „Ich schaue gleich nach, Herr Ullrich!“ Sie geht zu den Postfächern und schaut. „Heute nicht, Herr Ullrich.“ Würdest du danebenstehen und dieses „Heute nicht“ hören, du dächtest sofort, Herr Ullrich bekommt sonst jeden Tag Post. Aber dem ist nicht so. Herr Ullrich bekommt nie Post. Seit vierzehn Jahren wohnt er hier im Pflegeheim und seitdem hatte er noch keine Post.

Aber jeden Tag geht er zur Luke und fragt. Und dafür, wie Susanne das „Heute“ von „Heute nicht“ ausspricht, dafür hat er sie so gern. (von Doris Bewernitz in „Der Andere Advent“)

Und jetzt die kleine Überraschung für dich. Ich weiß nicht, ob es dir auch so geht: ich liebe es, Post zu bekommen. Dabei rede ich nicht von Rechnungen, Mahnungen, unpersönlicher Werbesendungen. Nein, ich denke an Urlaubspostkarten, Geburtstagsgrüße und selbstgeschriebene Briefe. Immer, wenn ich davon etwas aus meinem Briefkasten fische, springt mein Herz doppelt vor Freude. Da hat sich jemand die Mühe gemacht und die Zeit genommen und ganz old school einen Stift zur Hand genommen, eine Karte für mich ausgesucht oder Papier. Gedacht, geschrieben, eingetütet und abgeschickt. Ich liebs 🙂 .

Und diese Freude möchte ich im Advent ein wenig verschicken. Und so kannst du mich unterstützen: du kennst jemanden, der lange keine Post bekommen hat und unbedingt mal wieder Freude am Briefkasten haben sollte? Oder du selbst wünschst dir, mal wieder Handgeschrieben Post aus dem Briefkasten zu fischen? Dann schreib mir – entweder bei Whatsapp, wenn du meine Nummer hast, oder eine Mail an info@susann-finsterbusch.de. Den ersten 15 Menschen, deren Adresse ich bekomme, sende ich im Advent Post. Eine Bitte: jeder nur eine Adresse – entweder deine eigene oder die von jemandem, den du glücklich machen möchtest 😉

Vielleicht inspiriere ich dich ja, auch selbst mal wieder schöne Post zu verschicken? Dann wünsche ich dir viel Freude dabei! Liebste Grüße und einen fröhlichen ersten Advent wünsche ich dir!

PS: nach der kleinen Aktion lösche ich selbstverständlich die Adressen.