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Zäsur

Als Zäsuren kennen die Literaten ein Atemholen im Vers, die Geschichtswissenschaftler einen eindeutigen Einschnitt, die Komponisten nutzen das Mittel der Zäsur als markante Veränderung im Stück, Fußballer ziehen eine Halbzeitzäsur im Spiel und die meisten Menschen am sylvestrischen Ende eines Kalenderjahres.

Ich mag Zäsuren als Atemholen, denn das bedeutet: stehenbleiben, anschauen, inne halten, die Brust weit machen, nachdenken, Atem holen und erst dann den nächsten Schritt gehen. Ich verrate euch hiermit: Zäsuren passieren oft in meinem Alltag, denn häufig, wenn ich meinen Papierkalender öffne und das Datum sehe, geschieht in meinem Kopf eine Verbindung zu einem anderen Jahr – eine Erinnerung als Zäsur und dann geschieht genau das für einen Bruchteil eines Moments: ich bleibe stehen in meinem Tag, schaue mir die Erinnerung an, halte inne, denke nach, mache die Brust weit und hole neu Atem und erst dann gehe ich weiter in meinem Tag, trage den neuen Termin in meinen Kalender.

So erging es mir auch diese Woche, denn meine Rückkehr nach Deutschland jährte sich zum ersten Mal. Es war ein größeres Atemholen als sonst, denn starke Erinnerungen durchflossen mich an meine Reise und vor allem auch an die letzten Monate in Deutschland. So vieles ist geschehen und ich staune über all das, was gekommen und gegangen, gelungen und missglückt ist.

… Ich denke an die ersten Wochen in Deutschland letzten Sommer, als ich zwischen den Welten hing, noch nicht in meine Wohnung konnte, zwischen Leipzig und Affalter pendelte, meine Sachen aussortierte und einen Flohmarkt veranstaltete. … Ich denke an die vielen zögerlichen Umarmungen des Wiedersehens im ersten Coronaspätsommer, denke an die vielen Nächte, in denen ich versuchte gemeinsam mit Casey ein neues Visum für mich zu beantragen. … Wie ich meine Wohnung kündigte und Englisch intensiv paukte, meinen C2 Abschluss errang und dachte, ich breche bald wieder auf. … Wie ich mich mit den Ämtern herumschlug und wie ich die vielen Gespräche genoss mit all den lieben Menschen, die ich so lange nicht gesehen hatte. … Wie Deutschland in den nächsten Lockdown und ich in meinen ersten Lockdown hier ging, wie still es wurde, weil man sich nicht mehr einfach so treffen konnte, erinnere mich an den Schnee, der fiel, und daran, dass ich meine Wohnungskündigung zurückzog als klar wurde, dass an eine Ausreise vorerst nicht zu denken war. … Erinnere mich an das Weihnachtsfest in Leipzig, denke an das letzte Telefonat mit Casey kurz nach Weihnachten und an unseren tränenumflossenen Abschied, denke an den dritten Anlauf, mein Buch zu schreiben. … Viele Monate am Rechner, viele Tage vor dem Bildschirm, erinnere mich, wie ich Bilder für das Buch aussuche und mich nach Affalter ummelde, um meine Familie ganz offiziell besuchen zu können. … Ich denke an den Frühling, der spät aber mit herrlicher Wucht kam, an den Zaunbau in meinem Garten und die vielen Bewerbungen, die ich schrieb, um eine neue Arbeit zu finden. … Denke an die Gänseblümchen und die Sonne auf meiner Haut, die ich so lange nicht gefühlt hatte, die langen Spaziergänge mit Rumo, die Vertragsunterzeichnung für meine neue Arbeitsstelle und an den Beginn der berufsbegleitenden Ausbildung zur systemischen Beraterin. … Ich denke an die unzähligen Tierarzttermine mit Rumo, seine OP vor einer Woche, die Nächte ohne richtigen Schlaf. Fühle die Erleichterung, dass es nun bergauf geht mit deinem kleinen, älteren Hundemann. … Ich erinnere mich an die Drucklegung des Buches, denke an die Lesung in Halle, schmunzle gerade, weil ich auch an meine „Lesermails“ denke und an die zahlreichen Wünsche nach der Fortsetzung… Vielleicht, eines Tages 😉 …

Ich mag Zäsuren. Nicht, weil ich melancholisch nach dem Zurückliegenden schaue, sondern weil ich stolz, bereichert, glücklich meine Brust heben kann, Atemholen und den nächsten Schritt gehen, vor allem mit dem tiefen Wissen im Herzen, dass ich reich beschenkt bin durch alles, was da war und gut gerüstet, für alles, was da kommt.

Und weil es in dieser Woche so passt, noch ein paar Bilder von Rumo und mir:

Ich kann nicht…

„Ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht…“ Diesen Satz kennst du vielleicht auch. Ab und an kommt er mir in den Sinn, wenn ich an eine Aufgabe denke, die ich zu bewältigen habe – wie schnell denke ich: ich kann es nicht… Wenn ich an die Fülle der Woche denke und keinen Dunst habe, wie ich das, was ansteht unter einen Hut bekommen soll – ich kann es nicht… Wenn ich mir vorstelle, meinem Gegenüber ehrlich ins Gesicht zu sagen, was ich denke und fühle – ich kann es einfach nicht…

Es gibt ein Buch und in diesem Buch am Anfang eine Geschichte. Und in der Geschichte geht es nicht nur um Elefanten (die per se schon schöne Tiere und gewaltig beeindruckend sind), es geht auch um „Ich kann es einfach nicht“. Und heute mag ich sie mit euch teilen:

Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter, als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzeln auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.

Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück?

[…] Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist.

Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlos neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt. Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert, und am nächsten Tag wieder, und am nächsten… Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt. Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann. Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt.

Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.

„Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ heißt das Buch. Jorge Bucay hat es geschrieben. Und im Buch heißt es weiter: „Uns allen geht es ein bisschen wie dem Zirkuselefanten – wir bewegen uns in der Welt, als wären wir an Hunderte von Pflöcken gekettet. Wir glauben, einen ganzen Haufen Dinge nicht zu können, bloß weil wir sie ein einziges Mal, vor sehr langer Zeit, damals, als wir noch klein waren, ausprobiert haben und gescheiter sind. […] mit dieser Botschaft, der Botschaft, dass wir machtlos sind, sind wir groß geworden, und seitdem haben wir niemals mehr versucht, uns von unserem Pflock loszureißen. Manchmal, wenn wir die Fußfesseln wieder spüren und mit den Ketten klirren, gerät uns der Pflock in den Blick und wir denken: Ich kann nicht, und werde es niemals können. […] Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht, ist, es auszuprobieren, und zwar mit vollem Einsatz. Aus ganzem Herzen.“

2. Auflage

Ihr neugierigen Nasen, ihr fröhlichen Leser!

Mit ein wenig stolz gehobener Brust darf ich verraten, dass es eine zweite Auflage des Buches „Zwischen Freude, Angst und Übelkeit“ gibt! Kurz vor dem Wochenende landete die Lieferung im Verlag und heute gehen alle Vorbestellungen an euch in die Post. Ich wünsche euch viel Freude damit!

Als ich im vergangenen Jahr begann, das Buch zu schreiben, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass es eine solch schöne Resonanz der Leserschaft und Bücherfreunde gibt. Nun gibt es binnen weniger Monate schon die zweite Auflage und wow, das Gefühl ist unbeschreiblich. … Ich staune fast jeden Tag neu, wie mein Buch die Menschen zum Nachdenken anregt, welche Reaktionen es auslöst… ich habe doch „nur“ aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Ein Autoren-Kollege schrieb mir vor ein paar Tagen dazu:

„Ja: es ist nur ein Buch, das du geschrieben hast, und das so zum Nachdenken anregt. Genau: es ist ein Buch! Und es ist ehrlich und schonungslos. Möge es noch ganz viele Leser*innen finden. (Ich weiß, wozu ein Buch in der Lage ist.) Es ist auch ein Teil des Herzens, ein Teil des Lebens, Leben selbst…“

Heute vor einem Jahr…

Ich weiß, dass man solche Sätze gerne zum Jahreswechsel sagt – weißt du noch, heute vor einem Jahr? Dann hält man Rückblick, zieht Bilanz, freut sich am Gelungenen, beweint das Verlorene und ist gespannt auf das Neue.

In den letzten Tagen, immer dann, wenn ich mein Buch in Händen halten, denke ich „ach, heute vor einem Jahr…“. Da war ich… Und meistens staune ich über den Weg, der da hinter mir lag und über all das, was noch kommen sollte bis heute. Meist, wenn ich darüber nachdenke, wo ich heute vor einem Jahr war, fühle ich tiefen Dank über die Reise und auch einen Funken Stolz auf das, was ich geschafft habe…

Inzwischen läuft mein Leben in Leipzig wieder fast alltäglich. Seit drei Wochen habe ich eine neue Arbeit und auch die Chance genutzt, eine berufsbegleitende Ausbildung zur Systemischen Beraterin zu beginnen. Im Garten grünt und wächst und blüht es. Rumo ist gesund und munter und wir drehen fröhlich unsere Runden – die Hälfte des Leipziger Neuseenlaufs haben wir schon absolviert. Langsam taut die Lockdownanspannung ab, durch den „Impffortschritt“ ist es fast schon wieder möglich, sich ohne Sorge und Verspannung zu treffen. Und etwas unerwartet, doch auch mit Stolz geschwellter Brust, darf ich verraten, dass die zweite Auflage meines Buches im Druck ist und – so alles klappt – in zwei Wochen im Verlag ankommt. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet, denn eigentlich habe ich doch „nur ein Buch geschrieben“ – doch immer wieder schaffen es unterschiedliche Menschen, mich mit ihren Rückmeldungen zum Buch zu berühren. Ich freue mich, dass diese Seiten, meine Worte und Gedanken, andere in Bewegung versetzen. Wow – das hätte ich vorher niemals gedacht!

Übrigens: heute vor einem Jahr habe ich meinen ersten Tag auf der Südinsel Neuseelands verbracht – im Starkregen und mit undichtem Camper 😉 (Wer es nachlesen mag: https://www.phonus-verlag.de/startseite/47-susann-finsterbusch-zwischen-freude-angst-und-uebelkeit-9783944950112.html )

Ich wünsche euch ein sonniges Pfingstfest und sende euch liebste Grüße mit einem Bild von Rumo und mir am Störmthaler See. Auf bald!

Treulose Tomate

Bei der benannten „treulosen Tomate“ handelt es sich nicht um eine der alten Nachtschattengewächssorten, die ich in meinem Kleingarten anbaue. Vielmehr fühle ich mich wie selbige, weil ich meinen Blog in den letzten Wochen doch recht „stiefmütterlich“ behandelte.

Fakt ist: mein Buch „Zwischen Freude, Angst und Übelkeit“ ist erschienen! Yippiieeiyoo, denn inzwischen haben auch alle Vorbesteller ihre Lieferung erhalten und manch ein Käufer hat mich mit der überraschenden Rückmeldung beglückt, er bzw sie habe das Buch an einem verregneten Wochenende durchgeschmökert. An dieser Stelle darf ich dankenswerter Weise Carola K. zitieren:

„Und zack habe ich Dein Buch heute fertig gelesen. Das hätte ich gar nicht so für mich erwartet, nachdem ich Deinen Reiseblog doch schon mitverfolgt habe. Aber obwohl ich viele Reiseerlebnisse durch den Blog schon kannte, hast du mit der intensiven Beschreibung Deiner persönlichen Situation dem Buch noch eine weitere Ebene hinzugefügt. Mit den verschiedenen Zeit- und Perspektivebenen hast Du Deine Gedanken und Erlebnisse sehr lesenswert verwoben. Es war für mich ein Pageturner mit unterschiedlichen Interessen und Neugierebenen, die mich als Leserin angetrieben haben, in den verschiedenen Phasen Deiner inneren und äußeren Reise zu folgen. Respekt vor Deinem Mut, so viel sehr Persönliches mit der Leserschaft zu teilen.“

Und vielleicht gibt es jetzt jemanden unter euch, der denkt „Ich würde das Buch auch gern lesen! Oder durchblättern! Oder mir ins Regal stellen! Oder verschenken!“, dann scheut euch nicht und schreibt mir direkt eine Email – ich kümmere mich um alles Weitere: susann.finsterbusch@gmail.com. Der Versuch, über unsere Verlagsseite das Buch zu bestellen, scheitert leider derzeit aufgrund technischer Schwierigkeiten der Homepage …

Letzte Woche habe ich dann noch mit meiner Hunderübe, dem flauschigsten Werbemodel aller Zeiten, ein kleines Shooting im Auwald gemacht – Ergebnisse gibt es direkt:

Ich schwöre feierlich ohne Tomatenrot zu werden: der Blog wird von nun an besser gepflegt. Habt eine schöne Woche! Und fühlt euch lieb gegrüßt!

Der Countdown läuft…

Ich sitze im Büro unserer Verlages Phonus in Leipzig und schlürfe meinen vierten Kaffee. Schwarz mit einem Schuß Milch.

Die Versandumschläge stehen bereit, die Vorbestellungen sind aktualisiert, die Rechnungsserie ist druckbereit, die Stifte für die persönlichen Widmungen sind startklar, jetzt fehlt nur noch: DAS Buch.

Seitens der Druckerei ist die Zustellung der fünf kisten für heute angekündigt – präziser wird es leider nicht. Es ist ein wenig wie mit Handwerkerterminen im Haushalt: „Wir kommen zwischen 8 und 18, könnte aber auch später werden – bitte verlassen Sie Ihre Wohnung nicht“ 😉

Und so vertreibe ich mir ein wenig die Zeit am Bürorechner und lasse meinen gespannten Blick bei jedem Motorengeräusch zum Fenster vorm Büro wandern, kribbelig hoffend, dass der Transporter von DHL mit quietschenden Reifen zum Stehen kommt 😉

Ich bin superaufgeregt – yeah, yeah, yeah!

Ach und: wer ein Exemplar kaufen möchte, kann das gerne direkt über eine Mail an mich machen – ich kümmere mich um den Rest 🙂 (susann.finsterbusch@phonus-verlag.de)

Und dein Buch? Was macht das eigentlich?

Nach meiner Reise im letzten Jahr entschied ich mich, über diese Zeit ein Buch zu schreiben. Über das, was ich erlebt hatte, das, was mir begegnet war, die Menschen und ihre Geschichten, die Wege und Umwege, zuletzt eben auch unweigerlich „the virus“. Ich wollte ein Buch schreiben und erzählen, wie es mir ergangen war – auf Weltreise in der Corona-Krise.

Mit dem Schreiben startete ich Ende September 2020 und schon im November traute ich mich, euch davon zu erzählen und vor allem wollte ich mal abklopfen, ob überhaupt jemand dieses Buch lesen wollte 😉 Und ich wollte auch ausloten, ob damit überhaupt der Druck finanzierbar sein könnte. Also warb ich fröhlich um Vorbestellungen, das sah dann ganz schnell so aus – der rote Faden stellt den imaginären „Druckauslöser“ dar:

Finanzierungsziel im November 2019
Finanzierung des Buches über verbindliche Vorbestellungen: 70,6% (Stand: Ende Februar 2021)

Vor ein paar Tagen stellte ich dann also fest, dass ein Druck möglich sein könnte, dass aber dazu auch noch eine bestimmte Summe fehlte: 500 Euro. Manchen Freunden, die mich nach dem Fortgang des Buchprojektes fragten, erzählte ich davon und sie boten mir an, dem Projekt bzw. mir und damit auch unserem Verlag, die fehlende Summe zu schenken und so den Druck zu ermöglichen. Deswegen sieht das Glas inzwischen so aus:

82,3% der Drucksumme sind gesammelt. (Stand: 10. März 2021)

Gemeinsam mit den beiden Lektoren und meinen Verlagskollegen gibt es inzwischen eine zeitliche Idee: Drucklegung Ende März. Die Arbeit an Text und Buchsatz kann dann abgeschlossen sein, so dass ich nun vorrangig auf der Suche nach den „restlichen 300 Euro“ bin. Und vielleicht gibt es unter euch fröhlichen Blog-Leseratten einige, die sich das vielleicht vorstellen könnten? Dann würde ich mich um eine Rückmeldung eurerseits sehr freuen – gern in einer kurzen Nachricht und ich würde euch dann anrufen, um alles Weitere zu bequatschen 🙂

Auf jeden Fall hoffe ich von Herzen, dass das „Nudel-Finanzierungsglas“ Ende März voll ist und das Buch im April in den Händen der Vorbestellerleserschaft 😉

Liebste Grüße aus Leipzisch 🙂

PS: ein kleiner Buchtipp noch meinerseits für den Frühling: „Ich mag Gänseblümchen“ von A. Schwarz

Gänseblümchenstrauß (Leipzig im März 2021)

Und was macht eigentlich dein Garten?

Zunächst Frühlingshafte Eindrücke aus Leipzig:

Eine der Fragen in den letzten Wochen bezog sich auf meine Parzelle in der Kleingartenanlage am Rosenthal. „Und was macht eigentlich dein Garten?“ Den habe ich seit nunmehr drei Jahren gepachtet und er ist stets im Wandel – nicht nur die Jahreszeiten veränderten ihn in dieser Zeit.

Im Herbst 2019 richtete ich mir eine kleine Werkstatt ein, um Möbel aufzuarbeiten und Hochbeete zu bauen. In diesem Jahr will ich nun die Laube wohnlicher gestalten, „Gartensanitäranlagen“ bauen um auch mal im Sommer ein, zwei Nächte getrost draußen schlafen zu können. Am Abend in guter Gesellschaft ein Feuerchen genießen, drei, vier Bierchen trinken, grillen, in die Sterne gucken.

In diesen coronösen Zeiten bin ich sehr froh, in der Stadt dieses kleine Refugium zu haben und mich zurückziehen zu können und zu werkeln, Sonne zu tanken, meine Hände in die Erde zu stopfen. Weil viele andere Menschen scheinbar diese Sehnsucht und Freude teilen, sind die Wartelisten der Kleingartenanlagen in Leipzig lang und es scheint fast aussichtlos, kurzfristig eine Parzelle abzubekommen.

An dieser Stelle sei mir noch ein kurzer Ausflug in die Historie der Kleingärten, auch Schrebergärten, gestattet. Mitte des 19. Jahrhundertes empfahl der Leipziger Arzt Moritz Schreber zusammen mit seinem Kollegen Carl Ernst Bock „körperliche Ertüchtigung“ zur Genesung und Gesunderhaltung der städtischen Bevölkerung. Dazu sollten Gartenkolonien dienen. Diese Idee gefiel Ernst I. Hauschild, einem Freund Schrebers, so gut, dass er in Leipzig den ersten Schreberverein initiierte. 1865 wurde der erste „Schreberplatz“ in der Nähe vom Johannapark Leipzig eingeweiht – zunächst eine Spielwiese für Kinder von Fabrikarbeitern, später wurden hier Gärten zur „Ertüchtigung“ angelegt. Aus den „Kinderbeeten“ wurden „Familienbeete“, die umzäunt wirden und den Namen „Schrebergarten“ verpasst bekamen. Seit mehr als 25 Jahren kann diese Entwicklung im Deutschen Kleingärtnermuseum bestaunt werden, welches inmitten der denkmalgeschützten historischen Kleingartenanlage „Dr. Schreber“ in Leipzig steht. Heute verfügt Leipzig über knapp 280 Kleingartenanlagen mit über 39.000 Parzellen. Auf der Seite der Stadt Leipzig habe ich gelesen, dass das ca. 1240 Hektar sind und damit ein bedeutender Anteil (30%) der „grünen Lunge Leipzigs“.

Und noch ein kleiner Tipp: Carolas Garten – eine entzückende, bereichernde, detailverliebte und wunderbare Ausstellung im Leipziger Panometer – wohl noch bis zum Sommer (so denn bald wieder geöffnet) zu bestaunen: https://www.panometer.de/leipzig/unsere-ausstellungen/

Und was macht eigentlich…?

In den vergangenen Tagen ereilten mich immer wieder Fragen euerseits, die zumeist mit den Worten begannen „Und was macht eigentlich…?“ Und um auch meinen Blog nicht ganz verhungern zu lassen, habe ich mir vorgenommen, die kommenden Tage eure Neugierde ein wenig zu stillen und ein paar der Was-macht-eigentlich-Fragen zu beantworten 😉

Und weil es heute schon einigermaßen spät ist und Rumo neben mir verzückend schnarcht, beantworte ich heute die Frage: „Und was macht eigentlich Rumo?“

Also: Der Hundemann hat schon vor ein paar Wochen, als wir Menschen noch mit langen Loten durch die Gegend gewackelt sind, einen Hundefriseurtermin gehabt. Seitdem ist er noch supersüßer als zuvor und vermehrt drehen sich die Leute beim Spazieren gehen nach uns um. Nicht, um mir auf den Hintern zu glotzen, sondern um meinen Hund anzuhimmeln und in einem „Ooooch, der ist soooo süß“ dahinzuschmelzen.

Alle, die in den Genuss kamen, von ihm zum Streicheln genötigt zu werden, bestätigen seine unglaubliche Flauschigkeit und wenn er sich am Abend auf meine Füße legt, wenn ich am Schreibtisch sitze und ein wenig am Buch schreibe, dann benötige ich keine Socken, weil er mir das Gefühl gibt, meine kalten Füße mit seinem wuschelig warmem Fell zu erwärmen.

Der doch schon etwas ältere Hundemann strotzt jeden Tag von Energie als wäre er ein frischer Welpe, kaum müde zu bekommen, weswegen er mich gut auf Trab hält. Und darüber bin ich unglaublich froh! So tritt mir die Schnuffelnase damit in den Hintern und verbellt meinen inneren Schweinehund. Unser Ziel 2021: einmal um alle Leipziger Seen zu joggen – nunja, wir sind noch fleißig am Üben, wobei ich der luschigere Part in unserem Laufduo bin ;-).

Und weil er so supersüß ist, hier noch ein paar Bilder von der Schnuffelschnute:

Hand aufs Herz

Jetzt mal ehrlich: was ist das Geheimnis derjenigen, die Morgens aus den Federn kriechen und keine Kissenfrisur haben?!? Bei denen die Haut keine Falten schlägt, als hätte sich der Kissenabdruck täto-artig in die Poren gefressen? Was muss man Abends konsumieren, um morgens so „fresh“ auszusehen und was ist das Geheimnis gegen Augenringe? Ich stelle fest: Gesichtsmasken und Gurken helfen bei mir nicht (mehr).

Wie ich dazu komme, euch dies zu fragen, werte Leserschaft? Ähm, also Hand aufs Herz: nachdem ich euch in einem meiner letzten Beiträge einen impressiven Vergleich 2020 + 2021 erlaubt hatte, gab es nicht nur die erstaunte Feststellung einiger Neugieriger, dass sich meine Frisur verändert habe 😉 Besonders einigen Damen fiel auf, dass sich auch mein Gesicht verändert hätte… ähm, ja, stimmt, ist mir auch aufgefallen. Auch ein Schal wirkt Wunder gegen Doppelkinn, grins.

Und noch einmal Hand aufs Herz: ich stelle mich nicht gerne vor den Spiegel – erst recht nicht morgens – da fallen mir in geballter Wumme alle Falten auf einmal auf, da bekomme ich das Gefühl, dass meine Haare einen Tacken gräulicher werden, da kriege ich den heftigen Impuls, zu färben, mein Gesicht zu bügeln oder hinter die Ohren zu tackern.

Doch das, was ich zum Glück von Herzen auch kann und liebe, ist, mich selbst frech anzugrinsen und mir eine Grimasse zu ziehen. Shit happens und Veränderung eben auch! Und das, was mich heute köstlich erfreut hat, war, mich durch die Bilder der letzten Jahre zu klicken – dank Facebook ne leichte Sache, denn das Netz vergisst nie 😉 . Jetzt schmerzt mein Bauch vom Lachen – einen Einblick bekommt ihr auch, werte Leserschaft: 43 Gesichter der Frau F.

Einen fröhlichen Abend wünsche ich euch!

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