Da brauch ich vielleicht einen langen Atem…

19.16 Uhr. Ich stelle meinen Handyalarm auf 19.26 Uhr, damit ich wenigstens zehn Minuten meinen Rüssel über das Dampfbad halte. Ich kenne mich: wenn ich das nicht mache, sind mir zwei Minuten schon wie ne Viertel Stunde und nach 5 Minuten sehne ich mich nach einer Wunderheilung, einer Eisdusche und schimpfe schwitzend auf meine verstopfte Rotznase.

Ja, vielleicht ein überstrapaziertes Thema: in pandemischen Coronazeiten einen Erkältungs-grippaler-Infekt-Blogbeitrag. Nun, wobei noch nicht sicher ist: könnte auch der erste Quarantänekollerblogbeitrag werden, wenn morgen das PCR-Testergebnis kommt. Und genau darum kreisen meine Gedanken, während die Schweißperlen langsam über meine Stirn und Wangen laufen, in das heiße Wasser ploppen und sich schon die nächste Schwitzeperle auf den Weg macht. Während ich das Gefühl habe, dass sich meine Gesichtsporen weeeeeiiiit öffnen, lausche ich dem Ticken meiner Uhr im Flur und versuche krampfhaft nicht an den möglichen Quarantänefall zu denken. Nicht nur, dass ich dann zehn Tage mir selbst ausgesetzt wäre – puh, vielleicht knacke ich meinen Netflixrekord oder schaffe es, mehr als ein Buch zu lesen. Das, was mich am Traurigsten stimmt, ist die Tatsache, dass dann mein Rübchen nicht mehr hier sein kann. Irgendjemand hat sich nämlich überlegt, dass Menschen in Quarantäne nicht mehr vor die Tür dürfen, auch nicht, wenn der Hund fast platzt. Mal abgesehen davon, dass ich es wirklich strittig finde, dass man nicht mal einen Erholungsspaziergang machen darf, wenn man krank ist… an der frischen Luft. Draußen. Da, wo man doch eigentlich gut gesund werden könnte? Und wenn ich keinen PCR-Test gemacht hätte, wäre ich mit meiner Rotznase einfach weiter durch Wald und Flur geschlendert bis sich alle Nebenhöhlen vom Schleim verabschiedet hätten. Doch verantwortungsvoll bin ich – vor allem auch den anderen, die ich anstecken könnte gegenüber – und auch ein wenig pflichtbewusst und so war ich eben heute beim Hausarzt und befinde mich nun in den imaginären Klauen eines Testlabors mit Rattenschwanz Gesundheitsamt…

Naja, manche von euch kennen mich und wissen just auch schon in diesem Moment, dass ich inzwischen Plan B bis D im Kopf habe – vor allem für das Rübchen. So bleiben die Daumen gedrückt, während sich der nächste Schweißtropfen mit einem Plitschplatsch in meine Schwitzeschüssel verabschiedet. Hoffen auf einen negativen Moment! Da brauch ich vielleicht einen langen Atem…

1 Kommentar

  1. Gute Besserung, liebe Susann-egal, was die Ursache Deiner Beschwerden ist ❣️🤷‍♀️🤗

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